Blau ist die am häufigsten genannte Lieblingsfarbe von Männern und Frauen auf der ganzen Welt. Kein Wunder, wo doch einige der schönsten Dinge blau sind, zum Beispiel der wolkenlose Himmel oder das tropische Meer. In der Natur ist die Farbe trotzdem vergleichsweise selten. So gibt es nur wenige Pflanzen, die blau blühen. Blaues ist sogar so rar, dass Künstler blaue Farbe jahrhundertelang nur für die wertvollsten Gemälde verwenden konnten, denn die zum Malen erforderlichen Pigmente waren extrem teuer und selten.


Heute muss in der Kunst niemand mehr am Blau sparen. Malfarbe in blauen Tönen lässt sich seit dem 19. Jahrhundert auch synthetisch herstellen. Doch das wertvolle und seltene ultramarinblaue Mineral, das in einigen der bedeutendsten Kunstwerke der Menschheit* verarbeitet wurde, kannst Du heute in Form wunderschöner Schmuckstücke am eigenen Körper tragen. Die Rede ist von Lapislazuli. Aus dem attraktiven Stein macht der Mensch seit Jahrtausenden auch andere Kunst, etwa in Form kleiner Skulpturen und Schmuck mit teilweise enormer Bedeutung.


*Ein Beispiel für ein berühmtes Gemälde, das mit Lapis-Pigmenten gemalt wurde, ist "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" vom niederländischen Künstler Jan Vermeer van Delft.

 


Das Wichtigste in Kürze

  • Lapislazuli ist ein strahlend blauer Stein mit goldenen Einschlüssen.
  • Damit er schön bleibt, reinigst Du ihn am besten regelmäßig mit reinem Wasser und passt gut auf ihn auf.
  • Man sagt dem Edelstein unter anderem eine positive Wirkung auf die Drüsen im Körper nach.

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum heißt Lapislazuli so, wie er heißt?
  2. Diese natürlichen Eigenschaften hat Lapislazuli
  3. Zur Farbe von Lapislazuli
  4. Wo Lapislazuli gefördert wird
  5. Lapislazuli in alten Schätzen
  6. Was ist Lapislazuli wert?
  7. So bleibt Lapislazuli lange schön
  8. Diese Wirkung wird dem Lapislazuli nachgesagt
  9. Fazit zu Lapislazuli

1. Warum heißt Lapislazuli so, wie er heißt?

Nicht nur der Stein ist eine Wohltat für die Sinne, sondern auch sein außergewöhnlicher Name ist es. Aber warum wurde der Lapislazuli einst so genannt? Für die Namensgebung spielte seine faszinierende Farbe die wichtigste Rolle. Die beiden einzelnen Bestandteile des Wortes, "lapis" und "lazulum" stammen aus der lateinischen Sprache und bedeuten "Stein" und "Blau". Man kann also sagen, dass Lapislazuli ins Deutsche übersetzt einfach "blauer Stein" heißt. Wir finden, dass das eine hervorragende Namenswahl ist!


Neben der zusammengeschriebenen Schreibweise sind auch "Lapis Lazuli" sowie "Lapis lazuli" erlaubt. Ein gelegentlich verwendetes Synonym ist außerdem "Lasurstein", was auf den hohen Anteil von Lasurit zurückzuführen ist. Im englischen Sprachraum wird der Stein als "lapis lazuli", "armenian stone" oder "lazurite" bezeichnet.

2. Diese natürlichen Eigenschaften hat Lapislazuli

Bei Lapis Lazuli handelt es sich um ein Gestein und einen Edelstein zugleich. Er setzt sich aus vielen verschiedenen Mineralien zusammen. Die blaue Farbe geht allerdings auf seinen Hauptbestandteil zurück: Lasurit. Es hat einen Anteil von rund 25 bis 40 Prozent. Zusätzlich können die folgenden Mineralien in den Steinen vorkommen:

  • Pyrit
  • Calcit
  • Hauyin
  • Sodalith
  • Diopsid
  • Augit
  • Enstatit
  • Glimmer

Lapislazuli zählt damit zu den Edelsteinen, die sich aus ungewöhnlich vielen Mineralien zusammensetzen. Aus diesem Grund zählt der Stein auch zur Klasse der Gesteine. Das macht ihn noch ein wenig besonderer, da er nicht einfach langweilig grau ist, sondern aufregend blau.

3. Zur Farbe von Lapislazuli

Experten bezeichnen die Farbe von Lapislazuli als ultramarin oder ultramarinblau. Es handelt sich um ein meist intensives, tiefes und dunkles Blau. Lapis Lazuli kann aber je nach Herkunft auch hellere oder sogar violette Blauanteile in sich tragen. Wer einen naturbelassenen Stein betrachtet, entdeckt außerdem häufig goldene Flecken oder Linien. Dies sind kleinere Einschlüsse von Pyrit, die seine Schönheit und Qualität nur zusätzlich unterstreichen. Als tiefblauer Stein mit goldenen Punkten erinnert er optisch sehr stark an den puren, unberührten und mystischen Sternenhimmel.

4. Wo Lapislazuli gefördert wird

Der Stein mit seiner schönen blauen Farbe kommt nicht überall auf der Erde vor. Zurzeit liegt das größte bekannte Vorkommen im Osten von Afghanistan, mitten im Gebirge des Hindukusch. Die im Handel erhältlichen Schmucksteine können aber auch vom Baikalsee in Russland, aus dem Pamir-Gebirge in Tadschikistan sowie aus den Ländern Chile, Iran oder den USA stammen. Der Schwerpunkt der Förderung liegt allerdings im Nahen Osten.


Wenn ein Stein als Deutscher Lapis oder Swiss Lapis angeboten wird, handelt es sich nicht um ein echtes Exemplar dieses Edelsteins, sondern nur um eine sehr preiswerte Nachbildung. Tatsächlich bestehen diese Steine aus gewöhnlichem Jaspis, der eine Quarzvarietät ist. Für die Farbe der Imitation, die der von Lapis lazuli stark ähnelt, sorgt das Einfärben mit einem Pigment namens "Berliner Blau". Imitate sind auch unter anderen Bezeichnungen im Umlauf. Wer echten Lapislazuli sucht, sollte also immer genau hinschauen und nur bei seriösen Händlern kaufen.

5. Lapislazuli in alten Schätzen

Lapis Lazuli ist ein wertvoller Edelstein und alles andere als alltäglich. Da ist es nur verständlich, dass sich einige der mächtigsten Menschen auf Erden mit Lapis schmückten oder sogar von ihren sie liebenden Untertanen geschmückt wurden. Besonders das alte Ägypten tat sich dabei hervor. Einer der größten Schätze der Menschheit ist die Totenmaske von Tutanchamun. Der altägyptische König regierte die Hochkultur von 1332 bis 1323 vor Christus.


Tutanchamun wurde mit der Totenmaske im Tal der Könige bestattet. Dieser unbezahlbar wertvolle Kunstschatz besteht vorwiegend aus Gold. Neben Obsidian, Quarz, Karneol und anderen Materialien sind Teile der Maske auch mit Lapis lazuli besetzt. Vermutlich hatte der Einsatz nicht allein optische Gründe, wobei man die Totenmaske zu den wohl ästhetischsten Schätzen der Menschheitsgeschichte zählen kann.

6. Was ist Lapislazuli wert?

Im unverarbeiteten Zustand kostet Lapis aus Afghanistan nur wenige Euro pro Kilo. Sobald aus dem Rohstein ein Schmuckstein gemacht wird, steigt der Wert aber an. Welcher Preis konkret gefordert wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Qualität oder Reinheit
  • Gewicht in Karat
  • Intensität der Farbe
  • Art des Schliffs
  • Form des Steins

Pyrit-Einschlüsse gelten als Qualitätsmerkmal. Ihr Vorhandensein wirkt sich daher ebenfalls auf den Preis aus. Einige Schmuckstücke mit Lapis Lazuli enthalten außerdem hochwertige Metalle und eventuell weitere Edelsteinarten, die den Wert nur noch weiter steigern.

7. So bleibt Lapislazuli lange schön

Wenn Du Lasursteine in Schmuckstücken trägst, können sie nach und nach an Schönheit einbüßen. Besonders bei Ringen und Anhängern sind die Zeichen der Zeit schnell da. Das liegt daran, dass Cabochons, Perlen und Co. im Alltag immer wieder Reibung und Sonnenlicht ausgesetzt sind. Möchtest Du Deinen Stein lange schön halten, solltest Du also vor allem sorgsam mit ihm umgehen. Unsere Tipps:


  1. Setze ihn nicht unnötig dem Sonnenlicht aus. Falls Du ihn nicht trägst, lagerst Du ihn am besten in einer dunklen Schmuckschatulle.
  1. Achte darauf, dass der Lapis keinen extremen Temperaturen ausgesetzt ist. Dadurch können Risse und Sprünge entstehen.
  1. Ist der Lapis einmal schmutzig oder staubig geworden, kannst Du ihn unter fließendem Wasser abspülen.

Verwende auf keinen Fall Reinigungsmittel, sie schaden der Oberfläche. Das gilt nicht nur für chemische Produkte, sondern auch für natürliche Mittel, die häufig zum Reinigen empfohlen werden. Essig besteht zum Beispiel aus Säuren. Diese greifen Lapis lazuli an. Nach dem Abwaschen solltest Du das Schmuckstück nicht an der Luft trocknen lassen, denn das verdunstende Wasser hinterlässt Kalkablagerungen. Greife stattdessen zu einem Tuch und trockne den Stein sanft ab. Es sollte weich sein, um in der glatt polierten Oberfläche keine Kratzer zu hinterlassen.

8. Diese Wirkung wird dem Lapislazuli nachgesagt

Lapislazuli gilt als spiritueller Heilstein, der positive Wirkungen auf die Seele haben soll. In der Heilsteinszene wird er mit gesunden Drüsen im Körper assoziiert, damit Sekrete und Hormone stets in einem ausgewogenen Fluss sind. Außerdem soll er Erzählungen zufolge Bluthochdruck lindern, Kopfschmerzen beseitigen und Erkrankungen der Haut vorbeugen. Auf der mentalen Ebene heißt es, dass Lapis Lazuli das Selbstbewusstsein stärkt und dabei hilft, Depressionen und Ängste abzubauen. Darüber hinaus fördert er einen ruhigen Schlaf. Viele Menschen nutzen den Edelstein aus diesen und anderen Gründen. Laut Astrologen profitieren die Sternzeichen Schütze und Jungfrau besonders.


Wenn Du ernsthaft krank bist, solltest Du Lapis aber immer nur unterstützend zur regulären medizinischen Behandlung einsetzen.

9. Fazit zu Lapislazuli

Bezaubernd wie der Nachthimmel zeigt sich Lapislazuli von seiner schönsten Seite. Das wussten auch schon die alten Ägypter, die der Menschheit berauschende Kunstschätze wie die mit Lapis besetzte Totenmaske von Tutanchamun hinterlassen haben. Auch wenn die einzigartige Maske unbezahlbar ist, kann sich heute jeder mit attraktivem Schmuck in Szene setzen, ohne sich zu verschulden. Dekorative Schmuckstücke enthalten Lapis in Form von grazilen Perlen oder edlen Cabochons und sind teilweise sogar vom Taschengeld bezahlbar.